Angststörung Therapie

„Der Versuch, das Selbst mit Willenskraft und Manipulation zu kontrollieren, gleicht dem Versuch, einen bereits geworfenen Würfel zu beeinflussen oder das Wasser eines Flusses stromaufwärts zu schieben.“ (Dr. Usa)

Existentielle Angst und Angststörung

Grundsätzlich ist Angst ein unangenehmes Gefühl von ungewisser Erwartung und Bedrohung. Diese hat in echten Gefahrsituationen – als existentielle Angst – eine sehr nützliche Funktion. Sie fungiert als Alarmsignal, das Aktivitäten zur Beseitigung einer Gefahr einleitet. Nach der Beseitigung dieser Gefahr sollte die Angst sich dann allerdings auch gelegt haben.

Ängste gelten als krankhaft bzw. neurotisch, wenn sie scheinbar grundlos auftreten und übermäßig ausgeprägt ist. Das, was wir im Alltag Angst nennen, ist meist „lediglich“ neurotische Angst und somit eine Angststörung. Das bedrohliche an der neurotischen Angst ist, dass sie eigentlich keine echte Ursache hat. Dennoch ruft sie  die gleiche Körperreaktionen hervor wie die existentiellen Ängste. Unser Unterbewußtsein erkennt  den Unterschied zwischen echten und vorgestellten Situationen nicht.

Unter einer Angststörung verstehen wir also eine ständige ängstliche Besorgtheit vor Beeinträchtigung des eigenen Wohlbefindens, sowohl körperlicher als auch seelischer Art.

Entstehung einer Angststörung – ein Beispiel

Ein Beispiel für die Entstehung einer Angststörung könnte folgendes sein: Ein eigentlich normales Phänomen – z. B. eine gewisse Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen – führt dazu, diese Befangenheit zunächst beseitigen zu wollen. Wir stellen uns vor, dass diese Angst, die unsere Unsicherheit und Unzulänglichkeit offenbaren würde, eigentlich nicht dasein dürfe. Wir glauben fest daran, dass wir diese (Versagens-)angst zuerst beseitigen müssen (Beseitigungswunsch), bevor wir in der Öffentlichkeit sprechen können. Unser gesamtes Denken ist dann nur noch auf das Problem gerichtet.

Entwicklung einer Angststörung durch vermehrte Selbstbeobachtung

Unsere Aufmerksamkeit bleibt dann am Angsterleben ausgerichtet, was die Bewältigungsversuche („Beseitigungswunsch“) wiederum verstärkt und dies zieht vermehrte Selbstbeobachtung nach sich. Infolge dessen kommt es schließlich zur vollen Ausbildung und Fixierung unserer Angstsymptomatik. Es wäre uns infolgedessen nun völlig unmöglich, öffentlich aufzutreten, da die Vorstellung: öffentliche Auftritte dürfen nur angstfrei erfolgen, nicht erfüllt ist.

Ein großer Teil unserer Lebensenergie wird damit in die Bekämpfung und übermäßige Beachtung von Symptomen investiert. Diese Energie fehlt uns dann im Alltag, solange wir am Kampf gegen die Beschwerden festhalten und darin haften bleibt.

Therapie – Wege aus der Angststörung

In der Therapie bedeutet der erste Schritt der Heilung daher, nicht so sehr die Beseitigung der vordergründigen Symptome im Auge zu haben. Vielmehr geht es um das Annehmen unserer selbst, so wie wir gerade sind. Es geht darum, Verstrickung in den vergeblichen Kampf gegen die Symptome aufzugeben und darum, unseren Fokus der alltäglichen Wirklichkeit wieder zuzuwenden, unsere eigenen Ressourcen zu nutzende und eine lebensbejahende Haltung zu entwickeln.

Eine wirkliche Stärkung der Motivation entsteht durch positive Erfahrung und praktische Erfolge. Aus diesen Erfahrungen heraus können wir schließlich auch ursprünglich mit Angst besetzte Situationen meistern, realistische Ziele anstreben und auch verwirklichen. Siehe auch … Besonderheit der Atemtherapie bei Angsterkrankungen Angst- und Panikattacken sowie Prüfungsängste

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